Shared Leadership verändert die Art, wie erfolgreiche Teams arbeiten: Statt einer Person an der Spitze übernehmen alle Teammitglieder situativ Führungsverantwortung. Das Ergebnis? Schnellere Entscheidungen, höhere Motivation und messbar bessere Performance.
Bei AVANSA haben wir in über 6.200 Schulungstagen erlebt, wie geteilte Führung Teams transformiert. Mehr als 70.000 Teilnehmende in unseren Trainings bestätigen: Wenn Führung zur Teamkompetenz wird, steigen Engagement und Ergebnisse deutlich. Als Performance-Partner für messbare Führungserfolge zeigen wir Ihnen, wie Sie Shared Leadership erfolgreich in Ihrem Unternehmen etablieren.
Dieser Artikel erklärt das Konzept, seine Vorteile und liefert eine praxiserprobte Anleitung für die Umsetzung.
Das Wichtigste auf den Punkt
- Shared Leadership verteilt Führung situativ auf alle Teammitglieder statt eine Person
- Vorteile: Höhere Performance, schnellere Entscheidungen, motiviertere Mitarbeitende
- Voraussetzungen: Vertrauen, klare Prozesse und Bereitschaft zur Machtteilung
- Implementierung: Mit Pilotprojekt starten, Rollen klären, Erfolg messen
- Lösungen: RACI-Matrix gegen unklare Verantwortung, Entscheidungsregeln definieren
Was ist Shared Leadership?
Shared Leadership (oder auch Plural Leadership) revolutioniert klassische Hierarchien, indem es Führung als dynamischen Teamprozess versteht.
Bei der geteilten Führung übernehmen verschiedene Teammitglieder je nach Situation und Expertise temporär die Führungsrolle. Im Gegensatz zu traditionellen Top-Down-Strukturen entstehen flache Hierarchien, in denen nicht die Position, sondern die jeweilige Kompetenz über die Führungsverantwortung entscheidet. Das gesamte Team trägt kollektive Verantwortung für die Ergebnisse.
Abgrenzung zu anderen Führungskonzepten: Während Co-Leadership eine formale Aufteilung einer Führungsposition auf zwei Personen bedeutet, ist Shared Leadership ein fließender Prozess im gesamten Team. Anders als bei Leadership Training mit festen Rollen wechselt die Führungsverantwortung situativ zwischen allen Beteiligten. Der Fokus liegt auf Befähigung statt Anweisung – Teammitglieder werden ermächtigt, selbst Führungsaufgaben zu übernehmen.
Diese Form der Führung eignet sich besonders für Software-Entwicklung (verschiedene Tech-Expertisen), Produktentwicklung (Marketing, Vertrieb, Technik) oder Change-Projekte (IT, HR, Prozesse).
Die Vorteile von Shared Leadership in der Praxis
Geteilte Führung ist mehr als ein Trend – sie liefert messbare Vorteile für Teams, Führungskräfte und das gesamte Unternehmen.
Gesteigerte Teamleistung und Innovation: Durch die Einbindung verschiedener Perspektiven entstehen kreativere und fundiertere Lösungen. Teams reagieren agiler auf Marktveränderungen, da Entscheidungen dezentral und schneller getroffen werden. Die Performance steigt messbar, weil jedes Teammitglied seine Stärken optimal einbringen kann.
Entlastung für etablierte Führungskräfte: Komplexe Aufgaben und hoher Druck verteilen sich auf mehrere Schultern, was Burnout vorbeugt und einer besseren Work-Life-Balance zuträglich ist. Führungskräfte können sich vom Mikromanagement lösen und sich auf strategische Aufgaben konzentrieren. Diese Fokussierung auf übergeordnete Ziele macht sie effektiver.
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit und Engagement: Mitarbeitende, die mitgestalten dürfen, identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen und sind deutlich motivierter. Jedes Teammitglied entwickelt Führungskompetenzen und wächst persönlich – ein Gewinn für alle Beteiligten.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche geteilte Führung
Die Einführung von Shared Leadership erfordert ein solides Fundament. Diese Checkliste zeigt die entscheidenden Voraussetzungen auf organisatorischer, teaminterner und individueller Ebene.
Organisatorische Rahmenbedingungen
Eine offene Fehlerkultur, psychologische Sicherheit und die Wertschätzung von Eigeninitiative sind essenziell. Es braucht definierte Regeln für Entscheidungsfindung und Konfliktlösung. Ohne klare Prozesse droht Chaos statt effektiver geteilter Führung.
Team-Dynamik: Vertrauen und Kommunikation
Teammitglieder müssen darauf vertrauen, dass jeder im besten Interesse des Teams handelt. Ein transparenter Informationsfluss ist das A und O, um alle auf dem gleichen Stand zu halten. Regelmäßige Abstimmungen und offene Kommunikation bilden das Fundament erfolgreicher Zusammenarbeit.
Checkliste: Ist Ihr Team bereit für Shared Leadership?
- Offene Fehlerkultur und psychologische Sicherheit vorhanden
- Klare Prozesse für Entscheidungen und Konfliktlösung definiert
- Gegenseitiges Vertrauen zwischen allen Teammitgliedern
- Transparente und regelmäßige Kommunikationsstrukturen etabliert
- Führungskraft bereit, Kontrolle abzugeben und Coach-Rolle zu übernehmen
- Team zeigt Eigeninitiative und Bereitschaft zur Selbstorganisation
Führungskräfte Coaching hilft dabei, diese Voraussetzungen zu schaffen und die neue Rolle erfolgreich auszufüllen.
Implementierung von Shared Leadership: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eine erfolgreiche Umsetzung von Shared Leadership geschieht nicht über Nacht – dieser 4-Schritte-Plan bietet eine praktische Anleitung für die Implementierung in Ihrem Unternehmen.
Schritt 1: Vision definieren und Pilotprojekt starten
Legen Sie gemeinsame Ziele fest – was soll mit Shared Leadership erreicht werden? Mehr Innovation, schnellere Projekte oder höhere Mitarbeiterzufriedenheit? Wählen Sie ein aufgeschlossenes Team in einem klar abgegrenzten Projekt aus, um erste Erfahrungen zu sammeln. Ein Pilotprojekt minimiert Risiken und liefert wertvolle Learnings.
Schritt 2: Rollen und Verantwortlichkeiten klären
Identifizieren Sie die Kompetenzen im Team – wer hat welche Stärken? Rollen sollten auf Expertise basieren, nicht auf Hierarchie. Dokumentieren Sie klar, wer für welche Themenbereiche der primäre Ansprechpartner ist, um Doppelarbeit oder Lücken zu vermeiden.
Schritt 3: Prozesse etablieren
Definieren Sie Entscheidungsmechanismen – Konsens, Mehrheitsentscheid oder Konsent? Schaffen Sie eine Feedback-Kultur durch regelmäßige Retrospektiven, um den Prozess kontinuierlich zu verbessern.
Schritt 4: Erfolg messen und skalieren
Definieren Sie KPIs nicht nur für Teamleistung, sondern auch für Mitarbeiterzufriedenheit. Nutzen Sie die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt, um das Modell auf weitere Bereiche auszuweiten.
Typische Herausforderungen und ihre Lösungen
Die Umstellung auf geteilte Führung birgt auch Hürden. Wer sie kennt, kann proaktiv gegensteuern und die Weichen für den Erfolg stellen.
Herausforderung 1: Unklare Verantwortlichkeiten
Aufgaben bleiben liegen, weil sich niemand zuständig fühlt.
Lösung: Eine Responsibility Matrix (z.B. RACI) visualisiert klar, wer wofür verantwortlich ist. Regelmäßige Abstimmungsmeetings schaffen zusätzliche Klarheit und verhindern, dass wichtige Aufgaben durch das Raster fallen.
Herausforderung 2: Langsamere Entscheidungswege
Diskussionen in der Gruppe dauern länger als eine einzelne Anweisung von oben.
Lösung: Legen Sie klare Entscheidungsregeln fest. Nicht jede Entscheidung benötigt einen Konsens – definieren Sie, wann eine Person autonom entscheiden darf und wann das gesamte Team involviert werden muss.
Herausforderung 3: Widerstand im Management
Etablierte Führungskräfte fürchten Macht- und Statusverlust.
Lösung: Kommunizieren Sie die Vorteile klar – Entlastung und Fokus auf strategische Aufgaben. Binden Sie Führungskräfte als Coaches und Mentoren ein und werten Sie ihre neue Rolle auf. Transformationale Führung unterstützt diesen Wandel.
Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter Shared Leadership?
Shared Leadership ist ein Führungskonzept, bei dem verschiedene Teammitglieder situativ die Führungsverantwortung übernehmen. Statt einer festen Hierarchie wechselt die Führungsrolle je nach Expertise und Aufgabenstellung zwischen den Beteiligten.
Wie funktioniert geteilte Führung in der Praxis?
Teams organisieren sich selbst und übernehmen kollektive Verantwortung. Je nach Projektphase oder Aufgabe führt die Person mit der relevanten Kompetenz. Klare Prozesse und regelmäßige Abstimmung sorgen für reibungslose Zusammenarbeit.
Was ist der Unterschied zwischen Shared Leadership und Co-Leadership?
Shared Leadership ist ein dynamischer Prozess im gesamten Team. Co-Leadership bezeichnet die formale Aufteilung einer Führungsposition auf zwei Personen – ein Führungstandem mit geteilter Verantwortung.
Für welche Unternehmen eignet sich Shared Leadership?
Besonders für wissensintensive und kreative Branchen (IT, Agenturen, Beratung) sowie für agile Organisationen, die schnell auf Veränderungen reagieren müssen. Teams mit hoher Expertise profitieren am meisten.
Wie wird die Leistung in einem Shared-Leadership-Modell bewertet?
Die Bewertung verlagert sich von individuellen Zielen hin zu Teamzielen und dem Beitrag zur kollektiven Performance. 360-Grad-Feedback ist ein gängiges Instrument für die Leistungsmessung.